Amazon will Entkriminalisierung von Cannabis unterstützen

Die Stimmen der Fürsprecher einer Cannabis-Legalisierung mehren sich beinahe Tag für Tag. Seit kurzem gehört auch der US-Online-Riese Amazon zu den Befürwortern für die Legalisierung von Cannabis. Dieses Vorhaben soll die Arbeit in den konzerneigenen Lagerhäusern nicht nur entspannter machen. Es ist auch Teil des Plans, „weltbester Arbeitgeber“ zu werden.

Cannabis künftig mit Alkoholkonsum gleichgestellt

Insbesondere in den USA ist der Umgang mit Drogen wie Cannabis am Arbeitsplatz sehr divers. Während die Handhabung in einigen Staaten recht locker ausfällt, sind die Regeln in anderen Staaten restriktiv. Auch Arbeitgeber wie Amazon verlangen von ihren Beschäftigten häufig regelmäßige Drogentests.

Da sich die generelle Haltung gegenüber dem Cannabiskonsum aber in immer mehr US-Bundesstaaten deutlich ändert, schwenkt nun auch der Handelsgigant ein. Wie der für Kundenbeziehungen zuständige CEO Dave Clark am Mittwoch ankündigte, sollen die routinemäßigen Drogenkontrollen nun wegfallen. Damit wird bei Amazon künftig ebenso wenig auf Cannabis getestet wie auf Alkohol. Durchgeführt werden Drogentests dann nur noch unter drei Voraussetzungen:

  1. Bei einer offensichtlichen Beeinträchtigung der Arbeitsleistung
  2. Dort, wo es von Gesetzes wegen ohnehin vorgeschrieben ist
  3. Nach Arbeitsunfällen, um diese lückenlos aufzuklären

Kann Amazon Einfluss auf die Legalisierungswelle nehmen?

Neben der Ankündigung, seine Mitarbeiter nicht mehr ohne triftigen Grund auf Cannabis-Konsum testen zu lassen, sorgte das Unternehmen durch eine weitere Aussage für Aufsehen. Demnach möchte Amazon ab sofort auch die die USA-weite Entkriminalisierung von Cannabis unterstützen. Damit weiß sich der Gigant in guter Gesellschaft des US-Kongresses.

Wie, ob und in welchem Rahmen sich die Entscheidungen aus den USA auf Amazon in Europa und insbesondere in Deutschland auswirken, ist derzeit nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass ein solcher Schritt Strahlkraft bis nach Europa haben kann. Immerhin ist nicht auszuschließen, dass der Billionen-Konzern in Zukunft ebenfalls in das Geschäft mit Cannabis einsteigen könnte.

Konzern reagiert auf Kritik an Arbeitsbedingungen

Auch andere Dinge scheinen bei Amazon in Bewegung zu kommen. Schließlich war der Konzern zuletzt immer wieder für die vorherrschenden Arbeitsbedingungen in die Kritik geraten. Dabei drehte sich vieles um die Überwachung der Mitarbeiterproduktivität und deren Aktivität durch Algorithmen. Wie CEO Clark ankündigte, sollen die Regeln zur sogenannten Time-off-Task deutlich überarbeitet und mitarbeiterfreundlicher gemacht werden. Beide Schritte sind definitiv auf den Willen zurückzuführen, sich zum besten Arbeitgeber der Welt zu krönen.