WADA überprüft Verbleib von Cannabis auf Dopingliste

Cannabis erfreut sich in breiten Teilen der Gesellschaft großer Beliebtheit. Auch Spitzensportler sind davon nicht ausgenommen. Speziell in Ländern wie den USA, in denen der Spaßkonsum in vielen Staaten bereits legalisiert ist, steigt die Zahl der Cannabis-Sympathisanten auch unter Spitzenathleten.

Genau das ist der US-Leichtathletin Sha’Carri Richardson im Vorfeld der Olympischen Spiele zum Verhängnis geworden. Nun prüft die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), ob Cannabis weiterhin auf der Liste der verbotenen Substanzen verbleibt.

Cannabis-Konsum kostet Richardson Olympia-Teilnahme

Kurz vor dem Beginn der Olympischen Spiele 2021 im japanischen Tokio war die US-Sprinterin Sha’Carri Richardson in die Schlagzeilen geraten. Im Rahmen der US-Trials in Eugene im US-Bundesstaat Oregon hatte die 21-Jährige noch die Strecke über 100 Meter souverän gewonnen. Die Dopingprobe des Wettkampftags wies jedoch Spuren von Cannabis auf.

Aus diesem Grund erhielt sie eine Sperre von 30 Tagen und wurde dementsprechend nicht für die vor der Tür stehenden Spiele nominiert. Dieser Umstand hat die Cannabis-Problematik wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und zu einiger Verwunderung geführt. Auf den zunehmenden Druck hin äußerte sich die WADA nun in einer Mitteilung hinsichtlich einer Überprüfung.

Anwendung seit 1999 im Wettkampf verboten

Nach einer Sitzung des Exekutivkomitees der der WADA im türkischen Istanbul einigte man sich darauf, ein wissenschaftliches Prüfverfahren einzuleiten. Dieses dient nach Angaben der Verantwortlichen dazu, den Verbleibt von Cannabis auf der Dopingliste unter die Lupe zu nehmen. Seit Januar 1999 ist die Anwendung von Cannabis im Wettkampf nämlich verboten.

Das gilt jedoch nur für den Wettkampf und nicht für die Trainingszeiträume. Da sich Cannabis-Spuren jedoch sehr lange nachweisen lassen, besteht die Gefahr dennoch eine Sperre zu riskieren. Trotz einer zwischenzeitlichen Überprüfung hat die WADA das Cannabis-Verbot seit 2004 unverändert beibehalten.

Cannabis bleibt auch 2022 auf der Verbotsliste

Vor dem Hintergrund, dass die Substanzen laut Angaben aus dem Doping-Lexikon des Kölner Instituts für Biochemie eigentlich keinen Beitrag zur Verbesserung von Höchstleistungen im Sport leisten, ist das umso unverständlicher. Die nun angekündigte wissenschaftliche Überprüfung steht für das Jahr 2022 an. Dementsprechend bleibt Cannabis auch für das Restjahr 2021 sowie für das Wettkampfjahr 2022 weiterhin auf der Liste der verbotenen Substanzen.