Legalisierung von Cannabis: Apotheken erklären sich zum Verkauf bereit

Seit längerer Zeit ist die Entkriminalisierung von Cannabis ein heiß diskutiertes Thema. Wenn es unter der Ampelkoalition zu einer Legalisierung kommt, stellt sich allerdings die Frage, wo und wie Cannabis vertrieben werden soll. Nach Angaben des Deutschen Apothekerverbands (DAV) wären die Apotheken hierzulande für den Vertrieb bereit und würden ihn unter bestimmten Voraussetzungen vornehmen.

Schweizer Vorbild? Sicherheit für Konsumenten im Fokus

Weder unter den Apothekern, noch unter der Bevölkerung im Allgemeinen herrscht im Bezug auf den Apothekenverkauf von Cannabis eine einheitliche Meinung. Außen vor ist medizinisches Cannabis, das zum Beispiel für Krebspatienten bereits heute in Apotheken erhältlich ist. Nach langen Diskussionen und Verhandlungen haben sich Apotheken nun bereit erklärt, den legalen Verkauf von Cannabis vorzunehmen.

Doch eine Kontrolle sei wichtig, merkte der Apothekerverband an. Er berief sich in diesem Zusammenhang unter anderem auf eine Abgabe an Personen, die mindestens 18 Jahre alt und somit volljährig sind. Es scheint denkbar, dass sich Deutschland in diesem Zusammenhang an der Schweiz orientiert. Im Nachbarland kommt ein elektronisches Meldesystem zum Einsatz, das die Pro-Kopf-Menge im Monat begrenzt. Es gewährleistet so ein Höchstmaß an Sicherheit für Konsumenten.

Auch die Qualität des Cannabis spielt beim Verkauf über Apotheken eine essenzielle Rolle. Dass die Herkunft und der THC-Gehalt bekannt sein müssen, ist nur ein Beispiel für die Bedingungen, die erfüllt sein müssen. Eine generelle Verpflichtung zum Verkauf ist nicht vorgesehen. Doch es ist ersichtlich, dass sich ein Großteil der Apotheken im Falle einer Legalisierung von Cannabis am Verkauf beteiligen würde.

Herkunft, Wirkstoffe und Intensität müssen bekannt sein

Die Apothekergemeinschaft ist sich indes einig, dass die Freigabe keinesfalls zu einem erhöhten Suchtpotenzial führen soll. Stattdessen will man lediglich der Eindämmung des Schwarzmarktes und damit dem Vertrieb unsauberer, illegaler Produkte vorbeugen.

Volljährige Konsumenten seien sich zudem der Risiken bewusst und hätten das Recht darauf, selbst über ihren Körper zu entscheiden. Dennoch wird von Seiten der Apotheken auf eine erhöhte Beratungs- und Suchtpräventionspflicht verwiesen. Ganz so einfach, wie sich die Ampelkoalition im Falle einer Regierungsmehrheit die Freigabe von Cannabis vorstellt, wird es mit dem Vertrieb also nicht werden. Die meisten Apotheken wollen sich nur am Verkauf beteiligen, wenn sie sich auf sichere Quellen und damit auf eine genaue Definition der Wirkstoffe und ihrer Intensität verlassen können. Hier besteht Nachholbedarf. Auch wenn die Legalisierung also gar nicht mehr so weit entfernt scheint, sind doch noch viele Vorbereitungen nötig. Erst dann können Konsumenten sauberes Cannabis in der Apotheke ihres Vertrauens erwerben.

Mit der Bereitschaftserklärung des Apothekerverbandes ist nun allerdings schon ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum legalen Verkauf und Kauf von Cannabisprodukten getan. Nun muss der Weg nur noch konsequent verfolgt werden, damit der Apothekenverkauf letztendlich stattfinden kann.