Start-up Cansativa wird deutscher Cannabis-Großhändler

Die Cannabis-Kultur schreitet in Deutschland mit vorsichtigen Schritten voran. Schon seit März 2017 dürfen etwa deutsche Ärzte Cannabisblüten und Cannabisextrakte als Betäubungsmittel verschreiben. Natürlich nur zu medizinischen Zwecken für Schwerkranke und zur Linderung von Schmerzen. Mit dem deutschen Start-up Cansativa gewinnt nun ein weiterer Player exklusiv an Bedeutung.

Erste deutsche Cannabisernte steht an

Das Wachstum auf dem Markt für legales Cannabis ist in Deutschland beachtlich. Allein im Jahr 2019 haben deutsche Ärzte rund sieben Tonnen Cannabis verschrieben. Für dieses Jahr rechnen Experten bereits mit gut zehn Tonnen. Bisher stammt der Löwenanteil der verschriebenen Cannabis-Produkte und Cannabisblüten aus dem Ausland – vorwiegend aus Kanada.

Im vergangenen Jahr folgte dann die Weichenstellung für die Zukunft. Damals vergab der deutsche Staat an jeweils drei Unternehmen eine Lizenz für den Anbau von je 2,6 Tonnen Cannabis pro Jahr. Nach langem Planungsprozedere steht in diesem Jahr nun endlich die erste Ernte an.

Legales Cannabis für deutsche Apotheken

Im Fokus steht hier Cansativa. Das in Frankfurt ansässige Start-up hat als einziges Unternehmen vom Bundesarzneimittelinstitut die Erlaubnis für den Vertrieb von legalem Cannabis aus deutschem Anbau an Apotheken erhalten. Wie die Unternehmensgründer Benedikt und Jakob Sons mitteilen, ist Cansativa zudem für die Lagerung, Kommissionierung und Logistik zuständig.

Insgesamt wurde dem Unternehmen ein Auftragsvolumen von 10,4 Tonnen binnen vier Jahren zugeteilt. Bisher war das erst im Mai 2017 gegründete Unternehmen insbesondere als Großhändler und Importeur von medizinischem Cannabis aus dem Ausland tätig.

Cansativa-Gründer stolz auf Überzeugungsarbeit

Vom Unternehmenssitz in Mörfelden-Walldorf aus importierte man bisher neben Cannabis aus Kanada auch Produkte aus den Niederlanden und Lateinamerika. Durch die Freigabe des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte vertreibt, lagert und liefert Cansativa nun auch die Erzeugnisse von Aurora, Aphria und Demecan an deutsche Apotheken aus.

„Wir sind stolz, dass unser Angebot und unsere Expertise das Bundesinstitut überzeugen konnten“, so Co-Gründer Jakob Sons. Der gesamte Ablauf steht dabei unter der Aufsicht einer staatlichen Cannabisagentur, die beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte beheimatet ist.