SpaceX liefert Cannabis an die ISS

Während sich Cannabis in vielen Teilen der Welt noch immer schwertut, sorgt das Raumfahrtunternehmen SpaceX dafür, dass das „CannaBiz“ sogar bis ins Weltall expandiert. Erst am Sonntag hat eine Dragon-Kapsel des von Elon Musk gegründeten Unternehmens an die Internationale Raumstation ISS angedockt und diese mit rund drei Tonnen Fracht versorgt. Der nächste Versorgungsflug, der für März 2020 geplant ist, soll eine ganz besondere Fracht beinhalten: Cannabis!

Hanfkulturen für Weltall-Experiment

Wenn du jetzt an völlig bekiffte Astronauten denkst, die sich mit einem echten Indica-Stone wieder den Boden unter die Füße holen wollen, irrst du dich. Wie das Agrar-Tech-Unternehmen Front Range Biosciences jetzt bekannt gab, dient die Lieferung nicht dem Vergnügen der Astronauten. Darüber hinaus handelt es sich noch nicht einmal um „richtiges“ Gras.

SpaceX wird im März völlig legale Hanfkulturen ins All schießen, die nur einen minimalen THC-Gehalt haben. Die Pflanzen dienen einem Experiment und sollen 30 Tage in einem ISS-Inkubator verbringen. Ein Projekt-Partner von Front Rage Biosciences, BioServe Space Technologies, überwacht deren Entwicklung schließlich mit Hilfe der University of Colorado.

Pflanzen können im All mutieren

Nachdem die Cannabis-Kulturen 30 Tage im Inkubator verbracht haben, werden sie aus dem All zurück zur Erde geschickt. Der Auftraggeber Front Rage möchte die Pflanzen nach der Rückkehr untersuchen und herausfinden, ob die Schwerelosigkeit und die Strahlung im All einen Einfluss auf die Gene der Pflanzen haben. „Es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse, die die Theorie unterstützen, dass Pflanzen im Weltall genetisch mutieren können“, so Front Rage-CEO Jonathan Vaught in einem Statement.

Hintergrund des Experiments ist die Frage, ob sich aus etwaigen genetischen Veränderungen neue wissenschaftliche Erkenntnisse und natürlich neue kommerzielle Verwertungsmöglichkeiten ergeben. Wir dürfen gespannt sein. Spätestens im kommenden Sommer dürften wir nach eingehenden Analyse mehr wissen. Jedenfalls dann, wenn die Pflanzen durch die Weltraumstrahlung nicht doch die Wandlung zu einer THC-Bombe durchmachen und die Astronauten sich ein paar entspannte Züge gönnen.