Cannabis als Hauptfach – US-Uni bietet neuen Studiengang an

Die Cannabis-Welle hat die USA voll im Griff. Während medizinisches Cannabis mittlerweile in fast allen Bundesstaaten legal ist, können Volljährige Marihuana in elf Staaten bereits neben Zigaretten und Zeitschriften um die Ecke kaufen. Die staatliche Colorado State University Pueblo surft nun auf dieser Welle mit und richtet einen vollwertigen Cannabis-Studiengang ein.

„Bachelor of Science – Cannabis, Biology and Chemistry“

Es ist kein Wunder, dass der Studiengang, der den wohlklingenden Namen „Cannabis, Biology and Chemistry“ trägt, im US-Bundesstaat Colorado initiiert wird. Immerhin ist genau das der Ort, an dem Gras in den ansonsten so prüden USA erstmals legal erhältlich war. Die altehrwürdige Universität möchte für das neue Hauptstudienfach ab Herbst 2020 nach eigenen Angaben mindestens 60 Plätze zur Verfügung stellen. Wer also Interesse hat, sollte sich mit dem Studentenvisum beeilen. Die Plätze dürften begehrt sein.

Studieren für die Boom-Branche Cannabis

Absolventen des Studiengangs steigen im Rahmen des Studiums tiefer in die chemische Materie der Cannabinoide ein, erfahren mehr über den Anbau, juristische Aspekte und natürlich auch die Vermarktung. Für das vier Jahre dauernde Studium sind Interesse und Talent für die Fächer Biologie und Chemie aber auch Physik und Mathematik eine Grundvoraussetzung.

Einfach ein bisschen im vom „Department of Higher Education“ geschaffenen Studiengang „Cannabis“ studieren und die „Grüne Brille“ aufsetzen, ist nicht. Hier geht es um Forschung und Vermarktung. Später sollen Absolventen in der boomenden nordamerikanischen Cannabis-Industrie, in Forschungseinrichtungen oder bei staatlichen Kontrollbehörden arbeiten.

Nicht der erste Studiengang dieser Art

Das Angebot der Colorado State University ist zwar nicht das erste Cannabis-Studium, dafür aber das erste Hauptfachstudium einer staatlichen US-Universität mit Fokus auf Cannabis. Schon seit 2007 gibt es etwa im US-Bundesstaat Kalifornien die private „Oaksterdam University“. Eine Privat-Universität, an der du zum Beispiel in einem Eintageskurs für 500 US-Dollar alles rund um den Grasanbau lernst.

Deutlich seriöser als das auf „Klischee-Kiffer“ ausgerichtete Programm der Kalifornier ist das Angebot der Northern Michigan University. Hier dreht sich im Bachelor-Studiengang „Medizinische Pflanzenchemie“ (Medical Plant Chemistry) zumindest vieles um die Cannabis-Pflanze und ihre Wirkstoffe. Wann es an deutschen Unis einen so spezifischen Studiengang geben wird, steht noch in den Sternen.