Kochen mit Hanfsamen

Die Wiederentdeckung der Hanfnuss

Ob vor 10.000 Jahren in China, wo dieses Wunderkraut unspektakulär „Ma“ genannt wurde, vor 5000 Jahren in Europa bei den Kelten, die Hanf zur heiligen Pflanzen deklarierten oder heutzutage als sogenanntes „Superfood“, in der Geschichte des Menschen hatte diese Kulturpflanze zu jederzeit und annähernd weltweit einen hohen Stellenwert. Der Gebrauch der Pflanze ging dabei weit über die Nutzung der reißfesten Fasern für Kleidung, Segel oder Seile hinaus. Überlieferungen zufolge wurde Cannabis seit jeher als Nahrungsmittel und für medizinische Zwecke verwendet. Sogar Buddha persönlich soll sich von Hanfsamen ernährt haben und dem Gewächs besondere Eigenschaften zugeschrieben haben. Selbst hierzulande wusste man die nahrhaften Körner bis Mitte des 20. Jahrhunderts zu schätzen. Erst aus finanziellen Interessen während der industriellen Revolution wurde dieses Kraftwerk der Natur nach und nach, durch gezielte falsche Propaganda, zur Planta non grata degradiert. Vor nicht allzulanger Vergangenheit wussten höchstens Vegetarier, Veganer und Hanffreunde diese Proteinbombe zu schätzen, mittlerweile entdecken sie vom gesundheitsbewussten Sportler bis zum Sternekoch immer mehr Menschen wieder für sich.

CannaBiss für Gourmets?

Im Gegensatz zu den meisten Getreidearten und sonstigen Grundnahrungsmitteln, hat die Hanfnuss einen leckeren und unverwechselbaren Eigengeschmack. Diesen kann man am ehesten als nussig beschreiben. Durch anrösten kann dieses Aroma noch verstärkt werden. Hanfsamen haben unabhängig von welcher Sorte sie abstammen, keinerlei psychoaktive Bestandteile, daher ist es vollkommen legal mit Samen und den daraus entstandenen Produkten zu kochen.

Vorteile statt Vorurteile

Wenn man etwas schon Superfood nennt, ist es nur konsequent, wenn es sich dabei um die Saat einer echten Wunderpflanze handelt. Hanfsamen besitzen eine der höchsten Nährstoffdichten, die die Natur hervorgebracht hat. Neben den wichtigsten Aminosäuren, welche für den Muskelaufbau essenziell sind, ist auch eine komplette Bandbreite von Fettsäuren in den Hanfnüssen enthalten. Mineralstoffe wie Zink, Kalzium, Eisen, Magnesium und Kalium, decken Mengen- und Spurenelemente gleichermaßen ab. Der hohe Anteil an Omega-3-Fettsäuren wirkt Entzündungen entgegen und beugen Herz-Kreislauf Beschwerden sowie Nervenleiden vor. Die enthaltene Gamma-Linolensäure wirkt sich positiv auf einige chronische Krankheiten wie Arthritis und Neurodermitis aus. Ein Samenkorn besteht zu 22% aus Proteine, was es zur perfekten pflanzlichen Energiequelle macht. Vitamin A, B1, B2, B6, C, D und E sorgen dafür, dass man wahrlich von einem ultimativen Powerfood sprechen kann.

Verwendung und Verarbeitung

Hanfsamen:

Bei Hanfsamen handelt es sich um ein Naturprodukt, weswegen man sie vorm Verzehr bzw. der weiteren Verarbeitung gespült werden sollten. Pure Hanfnüsse kann man zusätzlich rösten, um den Geschmack zu intensivieren. Man kann sie als „Croutons“ auf Gemüsesuppen servieren, zum knabbern kandieren usw..

Keimlinge:

Bei einigen Verwendungszwecken macht es Sinn, Samen keimen zu lassen. Dadurch werden zusätzliche wertvolle Nährstoffe freigesetzt. Die Keimlinge können wie alle anderen bekannten Sprossen verwendet werden, bspw. für Brotbeläge, Salate usw..

WICHTIG: Da Keimlinge Saponin enthalten, muss man diese vorm Verzehr unbedingt überbrühen!

Hanföl:

Hanföl eignet sich hauptsächlich für schonendes Dünsten oder gänzlich kalte Zubereitungen wie Salate. Bereits ein Esslöffel Öl, decken den Tagesbedarf an gesättigten Fettsäuren.

Hanfmilch:

Hanfmilch eignet sich als nussiger Ersatz zum tierischen Pendant. Man mixt dazu einfach 0,5l stilles Wasser mit 6 Esslöffel Hanfsamen und süßt das Ganze mit Honig, Agavendicksaft, Vanille oder Ähnlichen.

Hanfpulver:

Für Proteinshakes macht es Sinn, die gewünschte Menge in Pulver zu mahlen, um sie besser in Getränke verrühren zu können.

Falls nun jemand noch nicht überzeugt werden konnte, Hanfsamen zu Essen statt sie zu Pflanzen, wird sich das spätestens bei unseren Weed Gourmet Rezepten ändern.